Flughafen München Satellit
12 · 2016
Information
Video: Virtueller Rundgang · Der Satelllit in 90 Sekunden
Weiterführende Links: Flughafen München · Deutsche Lufthansa
Aufstockung und Erweiterung der bestehenden Gepäcksortierhalle zu einem Satellitenterminal auf dem Vorfeld Ost am Flughafen München
Nachdem das Terminal 2 (T2) am Flughafen München bereits Ende 2011 seine Kapazitäts-grenze von 25 Mio. Passagieren pro Jahr überschritten hat, wurde zur Entlastung ein neues Satellitenterminal mit einer Abfertigungskapazität von 11 Mio. Passagieren gebaut. Koch+Partner setzte sich in einem mehrstufigen internationalen Wettbewerbsverfahren durch und wurde als Generalplaner mit den Leistungsphasen 2-8 beauftragt.
Das Satellitengebäude ist flexibel nutzbar und lässt Möglichkeiten der Erweiterung zu. In der ersten Ausbaustufe wurde zunächst die Gepäcksortierhalle auf dem östlichen Vorfeld erweitert und aufgestockt. Zu einem späteren Zeitpunkt kann ein zweiter Bauabschnitt nach Osten ergänzt werden. Die Baumaßnahmen begannen im Mai 2012. Am 26. April 2016 ist der Satellit in Betrieb gegangen.
Der Satellit ist kein neues Terminal, sondern eine funktionale und operative Erweiterung des T2 - ohne eigene landseitige Anbindung - und verbessert die Hub-Funktion des Flughafen Münchens weiterhin. Die Anbindung des Satelliten an das Terminal 2 erfolgt mit einem führerlosen, unterirdischen Personentransportsystem (PTS) in rund einer Minute Fahrzeit. Die Tunnelbauwerke und die Bahnhöfe für das PTS wurden bereits beim Bau des Terminals 2 im Rohbau errichtet.
Die Zugehörigkeit zum T2 und die Wiedererkennung ist eines der obersten Gestaltungsprinzipien. Großzügige, klar strukturierte, lichtdurchflutete Räume sowie helle Materialien und Farben sorgen auch im Satelliten für eine gute Orientierung. Dem Passagier steht im Satelliten, wie im T2, neben fünf neuen Lounges der Lufthansa ein umfangreiches Shopping- und Gastronomieangebot zur Verfügung: Der Marktplatz in der lichtdurchfluteten Zentralen Mitte um den bestehenden Vorfeldtower eröffnet über drei Ebenen den freien Blick auf das Vorfeld.
Die Vorgabe, den CO2 - Ausstoß gegenüber T1 und T2 um circa 40% zu reduzieren, wurde in der Planung des Satelliten von Anfang an berücksichtigt. Einsatz modernster Technologien wie zum Beispiel Quelllufttechnik bei der Klimatisierung und Latentwärmespeicher (PCM - Phase Change Material) in der begehbaren Klimafassade ermöglichen das. Eine gut gemeisterte Herausforderung war die Baulogistik und das Bauen bei laufendem Betrieb, da während der gesamten Bauzeit der Flughafenbetrieb aufrechterhalten bleiben musste und die Baustelle innerhalb des Flughafensicherheitsbereiches lag.
Projekt- und Gebäudedaten
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Standort: Vorfeld Ost, 85356 Flughafen-München
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Bauherr:
Flughafen München GmbH + Deutsche Lufthansa AG
vertreten durch die
Terminal 2 Gesellschaft mbH & Co oHG -
Geschäftsbesorger: Flughafen München Baugesellschaft mbH (FMBau)
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Architekten und Generalplaner: K+P Architekten und Stadtplaner GmbH
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Planungsgemeinschaft Bauleitung Satellit K+P / H+P:
K+P Architekten und Stadtplaner GmbH
H+P Höhler+Partner Architekten und Ingenieure
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Kosten (KGR 2-7): ca. 650 Mio. Euro
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Bruttogeschossfläche: 125.800 qm (BGF-Neubau)
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Gebäudelänge Satellit: 609 m
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Passagierkapazität: 11 Mio./Jahr
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Gates: 52
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Gebäudepositionen: 27
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Warteraumfläche: 17.800 qm
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Retail und Gastronomie: 9.300 qm
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Lounge Bereiche: 4.500 qm
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Planungsbeginn: 2008 (Wettbewerbsgewinn 2007)
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Baubeginn Rohbau: Mai 2012
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Eröffnung: 26. April 2016